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Fortgeschrittene

Alexander Kerste - Astrofotografie für Einsteiger

Alexander Kerste - Astrofotografie für Einsteiger

Der Leitfaden von den ersten Milchstraßen-Bildern zur Deep-Sky-Fotografie

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Alexander Kerste - Astrofotografie für Einsteiger

 

 

Inhalt:

 

Der Autor

 

Alexander Kerste ist ein studierter Biologe, der sich nach dem Studium seiner Leidenschaft der Astronomie verschrieben hat. Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit an einer Sternwarte hat er für ein Astronomie-Magazin gearbeitet und betreut das Internetportal www.Astronomie.de mit einem Einsteigerkurs.

Mittlerweile hat er auch als freier Autor mehrere Fachbücher veröffentlicht, die sich jeweils auf die Möglichkeiten astronomischer Beobachtungen mit „einfachen“ Mitteln, sei es einem Fernglas, einer Fotokamera, oder auch mit speziellen aufwendigen Teleskopen konzentrieren.

 

Astrofotografie

 

Das Thema der Astrofotografie wird wohl selbst für einen fortgeschrittenen Hobby-Fotografen ein eher unbekanntes Genre sein, soweit dieser nicht schon vorher ein Interesse an der Astronomie hatte.

Bei der Astrofotografie geht es nicht mehr nur um eine einfache Abend- oder Nachtfotografie normaler Landschaften, sondern um die formatfüllende Aufnahme des Sternhimmels oder gar einzelner Himmelsobjekte. Wer sich mehr für typische Langzeitbelichtungen am Abend, zur Blauen Stunde oder später interessiert, könnte sich eventuell eher für dieses Buch interessieren: Glenn Randall - Der Himmel bei Nacht.

Will man richtige Astro-Fotos des Nachthimmels anfertigen, müssen gewisse Voraussetzungen hinsichtlich der fotografischen Fähigkeiten und auch der Technik vorhanden sein, die im folgenden Buch beschrieben werden.

 

Das Buch

 

In dem Taschenbuch Alexander Kerste - Astrofotografie für Einsteiger* aus dem dpunkt.Verlag erläutert der Autor Alexander Kerste detailliert und einfach nachzuvollziehen, wie jeder Fotograf mit einem bereits vorhandenen Grundverständnis der Fotografie bei der Astrofotografie zu ansprechenden Bildern kommen kann.

Dieses Buch richtet sich also an Einsteiger der Astrofotografie und nicht an Einsteiger in die allgemeine Fotografie.

 

Damit jeder Fotograf mit Grundwissen einen persönlichen Nutzen erhält, ist dieses Buch in drei Teile eingeteilt:

1. Astrofotografie mit einfachen Mitteln (mit einfacher, normaler Fototechnik),
2. Astrofotografie mit einer „nachgeführten“ Kamera (eine Nachführung, ein spezielles Zubehör für die normale Fotokamera wird benötigt) und
3. Astrofotografie durch Adaption der Kamera an ein spezielles Teleskop.

 

Objekte am Himmel

Im ersten Kapitel stellt der Autor zur Einführung zunächst einmal verschiedenste Fotoobjekte vor, die man selbst am Himmel fotografieren könnte: Strichspuraufnahmen sich am Himmel bewegender Objekte, Mond- Planetenkonstellationen, Satelliten und die ISS, Sternschnuppen, Kometen, Sternbilder, die Milchstraße, andere Erscheinungen am Himmel, Mondfinsternisse oder Sonnenfinsternisse.

Bei jedem dieser kleinen Unterkapitel erläutert Alexander Kerste nachvollziehbar, was man tun muss, um überhaupt diese Objekte zu Gesicht zu bekommen, welche Apps oder Internetportale für Nichtastronomen verständliche Auskünfte über die nächste Erscheinung geben können und in welchen Details jeweils die speziellen fotografischen Herausforderungen liegen.

 

Nachführungen für Fotokameras

Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Problem der Erdrotation im Zusammenhang mit einer fotografischen Langzeitbelichtung.

Um sehr kleine und nicht unbedingt sehr helle Objekte überhaupt fotografieren zu können, muss eine Fotokamera sehr lange belichten. Ab der gewissen Dauer einer Langzeitbelichtung, welche abhängig von der jeweils verwendeten Brennweite und dem Sensor ist, kann das Himmelsobjekt ohne weitere Hilfsmittel nicht mehr scharf abgebildet werden. Durch die Erdrotation wird aus einem scharfen Sternbild dann zumindest auf dem eigenen Foto eine unscharfe längliche Sternspur am Himmel. Abhilfe schafft eine motorisierte Kameranachführung, die diese Erdrotation entsprechend durch mechanische Gegenbewegung ausgleicht.

Alexander Kerste stellt verschiedene technische Lösungen vor und erläutert neben der Anwendung die jeweiligen Vor- und Nachteile der Systeme.

 

Teleskope

Der dritte Buchteil richtet sich an diejenigen „Einsteiger“, welche nach den ersten eigenen fotografischen Erfahrungen mit noch relativ einfachen Mitteln „mehr“ möchten. Noch bessere und vergrößerte Objektfotos von Himmelsbildern sind nur mit speziellen Teleskopen möglich, von denen unterschiedliche Konstruktionen existieren.

 

Wer als Fotograf das Optimum an Qualität oder Detailabbildung für seine Bilder möchte, erfährt in diesem Buch sinnvolle Einkaufstipps, um teure Fehlkäufe zu vermeiden. Dies gilt umso mehr, wenn es um den für den normalen Fotografen unbekannten Bereich der astronomischen Teleskope oder um spezielle Modifikationen an normalen Fotokameras geht. Auch hier erläutert der Fachmann Kerste allgemein verständlich die Unterschiede und die Vor- bzw. die Nachteile, insbesondere im Zusammenhang mit der Adaption einer Fotokamera.

Man muss ja nicht den ganzen technischen Weg der beschriebenen Möglichkeiten selbst mitgehen, bleibt dabei als Leser mit dem hier gebotenen Überblick aber nicht als Unwissender zurück.

 

Fotografie mit Videomodulen

Kapitel vier und fünf bieten dann abschließende Tipps zum Teleskopkauf und zum ganz exotischen Thema der Planetenfotografie mit Videomodulen.

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Alexander Kerste - Astrofotografie für Einsteiger - Vorderseite

Link: Vergrößern

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Alexander Kerste - Astrofotografie für Einsteiger - Rückseite

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Fazit:

 

Alexander Kerste ist hier ein wunderbarer Spagat gelungen, er bietet dem Einsteiger einen verständlichen Überblick in die äußerst komplexe Thematik der Astrofotografie.

Diese stellt für viele Fotografen ein bislang unzugängliches Randthema der fotografischen Möglichkeiten dar. Nur wer ein verstärktes Interesse an der Astronomie hatte, suchte sich mühsam fotografisches Fachwissen unter Gleichgesinnten zusammen.

 

In diesem Buch erfährt man einführend, welche unterschiedlichen Objekte fotografiert werden können und welche Technik dazu benötigt wird. Spezielle Sternbilder oder einzelne Objekte am Himmel überhaupt zu finden, bedarf eines gewissen Aufwands hinsichtlich des gewünschten Beobachtungsortes und eines dazu passenden Zeitpunkts. Zum Einstieg in dieses Thema reichen einfachste Mittel, mit den im Buch aufgeführten Onlinelinks und Apps für jedes Smartphone kann man sich der Leser anzeigen lassen, wann und wo die gewünschte Konstellation möglich ist. Vor Ort hält man das Handy dann in den Himmel und die App zeigt die Richtung schon mal grob an.

Viele Aufnahmen sind im Anschluss dann mit jeder Kamera möglich. Kameras der Fa. Olympus bieten sogar schon eingebaute Funktionen an, mit denen erstklassige Sternspuraufnahmen durch Einzelaufnahmen zu einer einzelnen Langzeitaufnahme intern gestackt möglich sind. Weder besonders rauscharme Kameras, noch spezielle Software werden dann zusätzlich benötigt; einfacher geht es nicht.

 

Ich beschäftige mich seit dreißig Jahren mit der Fotografie, hier habe ich viele neue Informationen gelesen und Ideen für neue Fotoprojekte bekommen, auch wenn ich mir jetzt kein Teleskop kaufen werde. Astronomie war bislang für mich ein exotisches Genre mit eingeschworenen Insidern und einer Fachsprache, zu der man erst mal Zugang bekommen musste.

Diese rund 160 Seiten starke Einführung stellt eine verständliche und preiswerte Möglichkeit dar, den Zugang zur Astrofotografie zu erlangen: Komplexe Materie einfach und dadurch für jeden Leser nachvollziehbar erklärt!


P.S.:

Mittlerweile habe ich ein weiteres Buch zu diesem Thema gelesen:
Buchvorstellung - Thierry Legault - Astrofotografie - 2. Auflage

Dieses letztgenannte Buch ist noch detaillierter und kann wohl als Standardwerk gelten. Es ist dabei für einen Laien immer noch verständlich, teilweise aber durch Benennung der dahinterstehenden Theorie und einzelner Formeln komplexer. Wer ein solches bevorzugt, sollte zum Buch von Thierry Legault greifen, wer eine einfach lesbare Einführung sucht, fängt mit dem Buch von Alexander Kerste an.

Beide haben ihre Berechtigung und ergänzen sich, insofern würde ich weder das eine noch das andere bevorzugen.

 

 

Buchdaten:

 

Format: Taschenbuch
   
ca. Maße cm (BxLxT): 18,5 x 25,5 x 1,5
Seitenanzahl: 180
ca. Gewicht: 610 g.
   
Autor(en): Alexander Kerste
Verlag: dpunkt
Auflage: 1
Erschienen am: 28.03.2019
   
ISBN: 9783864906305
Preis in (D): 26,90 €

 

Links:

 

Alexander Kerste - Astrofotografie für Einsteiger* 

*

 

Link: Alexander Kerste - Homepage

Link: dpunkt.Verlag - Homepage

 


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Daan Schoonhoven - Praxisbuch Reisefotografie

Daan Schoonhoven - Praxisbuch Reisefotografie

Landschaften, Kulturen und Menschen fotografieren

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Daan Schoonhoven - Praxisbuch Reisefotografie

 

 

Inhalt:

 

Die Deutschen bewerben sich jedes Jahr wieder um einen Platz als Reiseweltmeister, alle machen Fotos überall und zu jeder Zeit.

Was liegt näher als eine Praxisanleitung: Wie komme ich zu guten Reisebildern?

 

Die Buchreihe aus dem dpunkt.Verlag: Praxisbuch

 

Das Buch Daan Schoonhoven - Praxisbuch Reisefotografie - Landschaften, Kulturen und Menschen fotografieren* ist ein weiteres Buch aus der Praxisbuch - Serie des niederländischen Herausgebers, der verschiedene überwiegend niederländische Autoren zu einzelnen Fotothemen zu Wort kommen lässt.

Bei allen Bänden stehen die Praxis der entsprechenden Fotosparte und ansprechende Bildbeispiele im Vordergrund. Es handelt sich nicht um dicke Lehrbücher, man könnte die Bände eher als Kurz-Workshops bezeichnen.

 

Das Buch: Reisefotografie


Dieses Buch der Serie ist das von mir am längsten erwartete: es greift mit dem Oberthema „Reisefotografie“ einen Mix verschiedener Fotogenres auf, welche alle einen Bezug zu einer anstehenden Reise und der dabei möglichen Reisefotografie haben könnten.

Hinsichtlich der Themen ist es das universellste, sowohl geografisch als auch in Bezug auf die beinhalteten Fotogenres gesehen. Im Verlauf der entsprechenden Kapitel kommen verschiedene Spezialisten zu den Themen der Landschaftsfotografie, Wildlife-Fotografie, Straßenfotografie, Architekturfotografie sowie der Abend- und Nachtfotografie zu Wort.

Das Buch richtet sich an den Einsteiger in die Reisefotografie; die eigene Kamera sollte man schon zuvor beherrschen können, da es keinen Grundkurs der Fotografie beinhaltet.

 

Die ganze Welt als Reiseziel


Die ganze Buchserie ist vom dpunkt Verlag für den deutschen Markt mehr oder weniger 1:1 übersetzt worden.

Im vorliegenden Buch fällt es mir – im Vergleich zu den vorherigen Ausgaben – am wenigsten auf, dass es sich eigentlich um einen niederländischen Titel handelt. Werden noch im vorherigen „Praxisbuch Vogelfotografie“ überwiegend nur niederländische Areale und Naturschutzgebiete aufgeführt und beschrieben, sind hier Texte und Bildbeispiele von weltweiten Zielen zu finden.

Für das deutsche Hoheitsgebiet wurde ein kurzer Text zur rechtlichen Situation hinsichtlich Urheberrecht und Recht am eigenen Bild im öffentlichen Raum in Deutschland von Dennis Tölle hinzugefügt, der auch der Autor des Buches „Recht am Bild“ ist.

 

Bildbeispiele


Auffallend sind schon auf den ersten Seiten die hervorragenden Fotos im gesamten Band:

Beginnend vom auffälligen Titelbild, einem Motiv mit einem ungewöhnlichen Anschnitt in tollem Licht, über das bekannte Motiv vom Marsel van Oosten, einem Smartphone-haltenden Affen in einem japanischen See, sensationellen Bildern von Harmen Dijkstra von Helgoland oder aus Utakleiv in Norwegen von Marijn Heuts.

Hier findet sich Weltklassefotografie auf aktuellem ästhetischem Niveau, bestens komponiert und bei tollem Licht fotografiert.

 

Besonders gefallen hat mir auch auf Seite 25 die sächsische Schweiz, interpretiert von Bob Luiks, das künstlerische Porträt von japanischen Hokkaido-Schwänen in Bewegung und bei goldenem Licht (Marsel van Oosen / S. 97). Es sei angemerkt, wer diesen Namen bislang noch nicht kannte: Marsel van Oosten gewann in 2018 den Hauptpreis des renommierten Wettbewerbs „Wildlife Photographer of The Year“.

Auch eher lustige, überraschende Motive des gleichen Fotografen sind zu finden: eine lachende, Zähne bleckende, Giraffe aus überhöhter Perspektive (S. 99) oder ein wilder Elefant, direkt vor der Sonnen-Terrasse einer Outdoor-Lodge und Aug-in-Aug mit zwei im Sessel sitzenden Touristinnen.

 

Solche Emotionen zeigende Bilder gehören ebenfalls zu den Reiseerlebnissen, die man mittels Fotos konservieren oder seinen Daheimgebliebenen zeigen möchte.

 

Als Workshop-Ratgeber


Vom Text her gesehen ist das Buch als Anleitung zu erfolgreichen Reisefotos systematisch in die folgenden Kapitel gegliedert:

Ausrüstung, Vorbereitung und Planung, die oben bereits erwähnten Bereiche der Landschaft, Wildlife-, Straßen-, Architektur-, Abend- und Nachtfotografie.

Es finden sich zudem Gedanken, was man im Alltagsleben noch fotografieren könnte und wie man seine Bilder zu einer runden Fotostory zusammenstellen kann.

 

Das erste Kapitel über die fotografische Ausrüstung halte ich persönlich für entbehrlich:

Zwar ist es sinnvoll, sich Gedanken über ausreichendes, aber nicht zu umfangreiches, Equipment zu machen. Hier findet sich auf den Seiten 15 bis 31 überwiegend mehr oder weniger eine Aufzählung der am Markt befindlichen Kameras vom Smartphone bis zur High-End-Kamera mit kurzem Anriss von Vor- und Nachteilen. Ein tiefer Systemvergleich ist auf den paar Seiten auch kaum möglich. Derartige Kurzkapitel ersetzen nicht das Studium einer grundlegenden Fotoschule; und wer eine solche gelesen hat, blättert schnell über.

 

Der Leser findet in den folgenden Kapiteln aber viele Anregungen und Hilfstools für eine optimale Reiseplanung: Von Smartphone-Apps zur Sonnenstands-Planung, ausführlichen Kompositionstipps, bis zu den Tipps für den Alltag und der Fotostory.
Gerade mittels der letzten zwei Kapitel kann auch der fotografische Anfänger wachsen. Man findet Ideen, was fotografisch lohnenswert sein kann, und wenn man im Vorfeld sich Themen oder besser nur ein Thema vornimmt, kann man zielgerichtet planen und sogar eine ganze Fotostory zusammenstellen.

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Daan Schoonhoven - Praxisbuch Reisefotografie - Vorderseite

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Fotobuch-Regal.de - Rezension: Daan Schoonhoven - Praxisbuch Reisefotografie - Rückseite

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Fazit:


In diesem Buch bekommt der Leser einen Überblick über weltweite Fotomotive aus dem Bereich der Reisefotografie und eine Vorstellung wie die eigenen Motive einer anstehenden Reise aussehen könnten.

In den kurzen Workshops werden Tipps gegeben, auf welche Details in technischer und bildgestalterischer Hinsicht geachtet werden sollte.

 

Egal ob Einzelbild oder ganze Story, das Foto alleine ohne weitere Erklärung muss den bei der Reise nicht dabei gewesenen Person eine Geschichte erzählen können. Dies gelingt nur, wenn dem Fotografen bei der Aufnahme diese zu erzählende Story bewusst ist, er zielgerichtet danach auf die Motiv-Suche geht und das Bild entsprechend gestaltet. Dann gelingen gute Reisefotos, welche die Fantasie des Betrachters anregen und eine Geschichte über die Aspekte des Reisens erzählen können.

 

Darum geht es hier: Nicht nur einfach profane Fotos aufnehmen, sondern mit seinen Bildern beim Betrachter Emotionen auslösen.

Ich finde, dass das Buch eine gelungene Einführung in die Reisefotografie darstellt und die abgedruckten zeitgemäßen Bilder machen mir richtig Freude. Ich zumindest hätte sofort Lust die gezeigten Destinationen zu bereisen und eigene Reisefotos anzufertigen.

 

 

Buchdaten:

 

Format: Gebundene Ausgabe
   
ca. Maße cm (BxLxT): 25 x 25 x 2
Seitenanzahl: 202
ca. Gewicht: 1120 g.
   
Autor(en): Daan Schoonhoven
Verlag: dpunkt
Auflage: 1
Erschienen am: 10.12.2018
   
ISBN: 9783864906022
Preis in (D): 29,90 €

 

Links:

 

Daan Schoonhoven - Praxisbuch Reisefotografie - Landschaften, Kulturen und Menschen fotografieren* 

*

 

Link: Daan Schoonhoven - Homepage

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Dennis Savini - Professionell fotografieren lernen

Dennis Savini - Professionell fotografieren lernen

Kreativität, Handwerk und Business

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Dennis Savini - Professionell fotografieren lernen

 

 

Inhalt:

 

Der Titel Dennis Savini - Professionell fotografieren lernen* verspricht sehr viel:

Kann man durch das Lesen dieses Buchs mit rund 200 Seiten eine „Professionelle Fotografie“ erlernen; und was ist die „Professionelle Fotografie“ überhaupt?

 

Eine Bemerkung vorab: dies ist keine Kreativitäts-Masterclass, sondern ein Überblick über das Berufsbild eines Fotografen!

 

Der Autor:

 

Dennis Savini ist Schweizer und hat in der Schweiz lange Jahre als gelernter Handwerksfotograf in seinem eigenen Fotostudio im Bereich der Werbung gearbeitet.

Zudem ist er bekannt als Buchautor des Titels „Professionelle Studiofotografie: Masterclass Workshop“, lehrt an der Fotoschule „cap“ und hat sich mittlerweile in seinem Studio Zürich neu auf die Food-Fotografie spezialisiert.

 

Die Zielgruppe:

 

Laut Rückencover richtet sich dieses Buch an den Amateurfotografen, Berufseinsteiger und Fotografen in Ausbildung.

Diese Angabe der Zielgruppe lässt daher schon vermuten, dass mit der „Professionellen Fotografie“ primär die gewerbliche Tätigkeit des Berufsfotografen gemeint ist, auch wenn es sich hierbei nicht um ein klassisches Handbuch für diesen Lehrberuf handelt. Dennis Savini versucht mit diesem Buch einem fortgeschrittenen Amateur-Fotografen oder einem (interessierten) Berufseinsteiger das Berufsbild des (Profi-) Fotografen vorzustellen.

 

Dazu hat Dennis Savini das Buch in drei Hauptkapitel unterteilt, welche jeweils einen notwendigen Teilbereich dieses Berufs vorstellen:

 

Ein Profifotograf muss Kreativität besitzen (Fotografisches Sehen lernen, ab Seite 1), er muss sein technisches Handwerkszeug verstehen (Das fotografische Handwerk, ab Seite 67) und er muss sich in seinem Berufszweig auskennen (Das Backoffice organisieren, ab Seite 169).

Natürlich kann man auf diesen rund 200 Seiten weder die professionelle Fotografie im Sinne der Kreativität eines Meisterfotografen noch alle Teilbereiche eines mehrjährigen Lehrberufes erlernen. Dafür gibt es jeweils dicke Lehrbücher mit einem sehr speziellen und detaillierten Inhalt. Alle hier vorgestellten Themen können daher inhaltlich nur an der Oberfläche bleiben und lediglich einen Überblick über diese verschaffen.


Warum empfehle ich dieses Buch hier trotzdem, auch wenn es weder ein echtes Grundlagenwerk, noch ein berufliches Ausbildungsbuch ist?

 

Dennis Savini ist mit diesem Buch ein sehr kurzweiliges und gelungenes Berufsporträt gelungen. Der ambitionierte Hobby-Fotograf oder ein angehender Berufslehrling bekommt hier einen „Profi“-Einblick in den tatsächlichen Job. Ein Foto-Anfänger wird mit diesem Buch nicht das Fotografieren an sich lernen, er bekommt aber eine Vorstellung, worauf es in der Berufsfotografie primär ankommt.

 

1. Kapitel: Fotografisch sehen lernen

 

Nicht ohne Grund leitet Savini in das Buchthema mit dem Kapitel „Fotografisch sehen lernen“ ein:

Eine Fotokamera sieht anders als das menschliche Auge und ein Bild will erst vom Fotografen entdeckt und gestaltet werden, damit es im Anschluss ein erfolgreiches Foto werden kann. Dieses Kapitel erläutert kurz und verständlich, warum sich die Wahrnehmung der menschlichen Augen von der Wahrnehmung einer Kamera unterscheidet und welche (kreativen) Gestaltungsmittel dem Fotografen zur Verfügung stehen.

 

Auch wenn diese rund 60 Seiten kein entsprechendes Lehrbuch mit mehr Tiefe ersetzen können, habe ich selten eine so gelungene Kurz-Darstellung gelesen. Der Text ist äußerst präzise und verständlich, sodass selbst ein Foto-Anfänger sofort nachvollziehen kann, worum es hier im Einzelnen geht. Die zahlreichen Fotos tragen zum Verständnis aussagekräftig bei.

 

2. Kapitel: Das fotografische Handwerk

 

Das zweite Kapitel „Das fotografische Handwerk“ ist mit rund 100 Seiten am umfangreichsten und geht neben der Fototechnik auf das Licht ein, dem Hauptgestaltungsmittel der Fotografie ein. „Photographie“ bedeutet übersetzt aus dem Griechischen: „Malen mit Licht“.

 

Dennis Savini stellt an dieser Stelle unterschiedliche Lichtquellen, ihre jeweilige Lichtqualität und -Wirkung vor und wie er selbst als Fotograf mit dem Medium Licht arbeitet. Dabei geht er schwerpunktmäßig auf Available Light Situationen on Location und die kontrollierte Studiofotografie mit den dort möglichen künstlichen Lichtquellen ein. Aber auch die unterschiedlichsten weiteren fotografischen Teilbereiche wie die der Architektur, People, Food werden von ihm nicht vergessen.

Abgerundet wird dieses Kapitel mit der Vorstellung seines persönlichen Arbeitsworkflows von der Bildaufnahme, der Organisation der Bilddaten, über eine notwendige Bildbearbeitung bis hin zur finalen Übergabe der Fotos an den Kunden.

 

Die in diesem Kapitel enthaltenen Fotos zeigen die langjährige Erfahrung und die handwerkliche Kunst dieses Fotografen.

Die Studiofotos sind auf höchstem Niveau und technisch perfekt. Der Bildaufbau ist jeweils zum besseren Verständnis nebenstehend abgedruckt. On Location - Situationen und deren Aufbauten zeigen, wie man z.B. bei Business Porträts oder Unternehmens-Reportagen auch bei nicht perfekten örtlichen Voraussetzungen zu trotzdem ansehnlichen Bildern kommen kann.

 

3. Kapitel: Das Backoffice organisieren

 

Das dritte Kapitel ist mit „Das Backoffice organisieren“ betitelt, gibt aber insgesamt einen interessanten Einblick in den ganzen Berufsalltag eines Fotografen und die notwendigen Voraussetzungen für den beruflichen Erfolg.

 

Neben der Notwendigkeit einer Marktanalyse, dem Aufbau eines eigenen Portfolios und einer eigenen Webseite gibt der Autor Einblick in die notwendige Kalkulation einer ausreichend hohen Tages- bzw. Stundenpauschale für die fotografische Tätigkeit. Auch wenn heutzutage jeder und überall fotografiert, der Profi muss von seinen Einnahmen (über-) leben können und er kann dies nur, wenn er seine individuellen Kosten zuvor kalkuliert und kennt.

Der zunächst noch ahnungslose Amateur wird über die Notwendigkeit einer Tagespauschale im vierstelligen Bereich erstaunt sein.

 

Bei der monetären Kalkulation der professionellen Fotografie habe ich nur noch eine Überlegung vermisst:

Auch wenn man seine Leistung des fertigen Fotos nicht über den Preis verkauft, so lässt sich alternativ nur der Preis nach unten oder die Qualität des Bildes (und damit der Aufwand) nach oben optimieren, nicht beides gleichzeitig. Ein „professionelles“ Foto muss in meinen Augen nicht das technisch perfekte und somit bestmögliche Bildergebnis sein. Das zu verkaufende Resultat muss als „gutes Bild“ primär dem Kunden gefallen, den vom Kunden gewollten Nutzen erfüllen und zum kalkulierten Preis noch mit Gewinnmarge gestaltbar sein, auch wenn es nicht das fotografische mögliche Maximum ausreizt.

Die ökonomische Kosten-Nutzen-Analyse eines Unternehmers (Berufsfotograf) sieht anders als die eines reinen fotografischen Künstlers aus.

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Dennis Savini - Professionell fotografieren lernen - Vorderseite

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Fotobuch-Regal.de - Rezension: Dennis Savini - Professionell fotografieren lernen - Rückseite

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Fazit:


Wer Fotografieren im Sinne einer Kamerabedienung und Technik lernen möchte, wird mit diesem Buch nicht glücklich werden. Dieses Buch erklärt nicht die Handhabung einer Kamera oder alle fotografischen Grundlagen.

Der am Berufsbild interessierte Neuling oder ein Hobby-Fotograf findet in diesem Buch einen tollen kurzweiligen Überblick über den Beruf des Fotografen mit vielen praktischen und für Außenstehende unerwarteten Einblicken.

 

Ich persönlich habe hier nicht viel Neues gelesen oder gelernt. Je länger man sich mit einem Thema beschäftigt, desto weniger neue Materie wird man im weiteren Verlauf dabei lernen oder auch dieses „Neue“ beim Lesen eines Buchs nur erwarten können.

Trotzdem fand ich dieses Buch sehr ansprechend und lehrreich, da Dennis Savini mit sprichwörtlicher Schweizer Präzision formuliert und sein Wissen allgemein verständlich darbietet.

 

Eine gelungene Wiederholung festigt bereits Bekanntes und bringt Vergessenes wieder in Erinnerung. Lässt der echte Könner eines Fachs offene Einblicke in dieses zu, findet man sogar zuweilen „Gold-Nuggets“. Das sind für mich die kleinen wertvollen Details und Kniffe, die man sein Leben lang weiter lernen kann, um sich zu perfektionieren.

Dennis Savini ist ein echter Könner der Fotografie und jeder ambitionierte Hobby-Fotograf mit Grundverständnis der Fotografie kann in diesem Buch neue Anregungen für sich selbst entdecken.

 

Man merkt ihm beim Lesen auch seine, trotz der langen Berufsausübung bis heute, große Freude an der Fotografie an.

Mir persönlich hat es Spaß gemacht, ihm durch dieses Buch zu folgen.

 

Buchdaten:

 

Format: Gebundene Ausgabe
   
ca. Maße cm (BxLxT): 20,5 x 25,5 x 2,5
Seitenanzahl: 216
ca. Gewicht: 1050 g.
   
Autor(en): Dennis Savini
Verlag: dpunkt
Auflage: 1
Erschienen am: 04.04.2019
   
ISBN: 9783864905049
Preis in (D): 34,90 €

 

Links:

 

Dennis Savini - Professionell fotografieren lernen* 

*

 

Link: Dennis Savini - Homepage

Link: Verlag Photographie - Homepage

 


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Dennis Savini - Professionelle Studiofotografie - Auflage 2

Dennis Savini - Professionelle Studiofotografie - 2. Auflage 2018

  Masterclass Workshop

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Dennis Savini - Professionelle Studiofotografie 2. Auflage

 

 

Inhalt:

 

Die Neuauflage


Dieses Buch Dennis Savini - Professionelle Studiofotografie - Masterclass Workshop - 2. Auflage 2018* ist die im dpunkt.Verlag erschienene zweite Auflage; die Erstausgabe wurde vormals im Verlag Photographie verlegt.

Beide Auflagen unterscheiden sich nur wenig, diese zweite ist nun eine durchgesehene, korrigierte und leicht erweiterte Ausgabe. Offensichtlicher Unterschied ist die leicht unterschiedliche Optik:

Die Erstausgabe wurde in der Optik klassisch als Hardcover mit Schutzumschlag veröffentlicht, die Neuauflage ist minimal schmaler und niedriger im Maß, daher auch ein paar Seiten dicker und in der Optik etwas moderner.

 

Auch wenn das Titelbild gewechselt hat, der Eyecatcher ist derselbe geblieben:

Man sieht eine Person als Silhouette, diese ist aber nur eine Staffage für das farbige Schmuckstück, vormals war es ein Armreif und ein Ohrstecker, nun ist mittig auf dem Cover ein farbiges Collier ersichtlich und ebenfalls ein Ohrstecker zu sehen.

 

Eventuell hatte zuvor das alte Coverbild für Verwirrung gesorgt, der Color-Key-Effekt sagt nun noch deutlicher:

Hier geht es um die Studiofotografie im Allgemeinen und nicht und Porträtfotografie im Speziellen.

 

Das Buch: Studio-   =/=   Porträtfotografie


Dennis Savini beschreibt im Vorwort seine Herangehensweise an dieses Buch:

Er möchte dem Leser, einem angehenden Profifotografen mit eigenem Fotostudio ein solides handwerkliches Können an die Hand geben, damit dieser zukünftig seine Aufträge professionell abwickeln und den Ansprüchen des Kunden gerecht werden kann.

 

Als Vortragsweise hat er die Workshop-Form gewählt, die er mit der Tätigkeit eines Kochs vergleicht:

Ein Essen (übersetzt: das Ziel-Foto) betrachten, dessen Herstellung als Rezept in Vorbereitung (Props), die einzelnen Arbeitsschritte (Steps) und die Nachbereitung (Post Production) zerlegen, sodass das Rezept für Außenstehende nachvollziehbar wird.

 

Dennis Savini arbeitet im eigenen Studio noch heute selbst so und dokumentiert jeden Auftrag auf einem entsprechenden Arbeitsblatt, welches auch als Muster im Buch abgedruckt ist. Auch wenn aufgrund seiner Erfahrung viele Schritte nicht mehr erwähnenswert wären, so kann er später das jeweilige Ziel-Foto auf Kundenwunsch jederzeit identisch reproduzieren.

 

Die Ausrüstung

 

Das vorliegende Buch beginnt daher folgerichtig mit einem einleitenden Kapitel zur Studiofotografie, in welchem Dennis Savini seine professionelle Ausrüstung kurz mit Vor- und Nachteilen vorstellt. Professionell bedeutet nicht nur gut und teuer in Form einer Hasselblad Mittelformat- oder gar einer Sinar Fachkamera.

Dennis Savini sieht die Technik lediglich als sein Werkzeug an und schlägt jeweils diejenige Technik vor, mit der man am effizientesten zum erwünschten Ziel kommt. Dies kann als Alternative zur verschwenkbaren Fachkamera genauso gut eine normale 35mm Kleinbildformat-Kamera mit einem adaptierten Tilt-/Shift-Objektiv und einer Postproduktion in Helicon-Focus zur Erhöhung der Tiefenschärfe sein.

 

Professionell bedeutet im Gegensatz zum Hobbyisten auch immer gleichzeitig: so kosteneffizient wie möglich. Ist der gleiche Effekt auch mit einer kostengünstigeren Lösung erzielbar, wird ein Profi nicht unnötig zur teuren Variante greifen.

Bevor es zur kreativen Seite der Fotografie geht, schließt Savini dieses Kapitel noch mit wichtigen Überlegungen zur Studio-Organisation, welche vom Anfänger häufig vernachlässigt wird (Standort, Marktorientierung, Präsenz im Internet, Kundenkontakt, Mappe, etc.).

 

Es sind im Buch auch zielführende Vorschläge zu einer Kalkulation der Kosten und der daraus resultierenden Tagespauschale als Grundlage für das Kundenangebot vorhanden.

 

Die Workshops

 

Im folgenden kreativen Buchteil findet man alle Bereiche und Anforderungen eines Profistudios besprochen.

Damit ist nicht ein kleines Fotogeschäft mit angeschlossenem Porträtstudio für Passbilder gemeint, sondern ein größeres Fotostudio, das vornehmlich die Bedürfnisse von anderen Gewerbetreibenden, den Businesskunden, abdeckt. So werden die einzelnen Workshops ganz auf die in der Praxis vorkommende Nachfrage gerichtet: Sachaufnahmen von Produkten, Still Life, Industrie & Technik, Kosmetik & Accessoires, Uhren & Schmuck, Getränke, Food und (Business-) Porträts, auch im Kontext vom Gewerbekunden on Location.

 

Der Schwerpunkt liegt bei den einzelnen Fotografie-Kapiteln immer auf dem Licht und der Lichtsetzung.

 

Selbst wenn manche Leser es nicht wahrhaben wollen:

Fotografie bedeutet nicht nur aus dem Griechischen übersetzt „Malen mit Licht“. Wer die Lichtsetzung im Griff hat, Schatten und Reflexe kontrollieren kann, kann alles fotografieren. Die schwierigsten Metiers der Studiofotografie sind daher stark reflektierende Schmuckstücke und auch Getränke und deren Behältnisse. Wer dies meisterlich beherrscht, kann alles andere auch fotografieren. Dies kombiniert mit dargestellter Natürlichkeit, Frische oder anderen beabsichtigten Emotionen, und ein großartiges Bild entsteht.

 

Ein Aspekt wird in diesem Buch nicht besonders vertieft: Der (zwischen-) menschliche Anteil bei der Porträtfotografie; wie kommuniziere ich mit einem Modell, wie lasse ich es posen, etc.

Das sind aber auch zusätzliche Fähigkeiten, die nicht an eine Studiofotografie gebunden sind und auch für ansehnliche Outdoor-Porträts erforderlich werden. Und solche sind hier auch eigentlich nicht zu erwarten, das Buch heißt schließlich nicht: Masterclass Porträtfotografie.

 

Die Überarbeitung der 2. Auflage


In der zweiten Auflage sind die einzelnen Kapitel noch einmal dem aktuellen Stand der Technik angepasst, moderne LED-Beleuchtung hat ebenfalls Einzug gehalten. Der angehende Foto-Profi findet ein rundes Lehrwerk.

Die einzelnen kreativen Workshops decken die unterschiedlichen Sujet-Bereiche wie Still Life, Sach- und Produktaufnahme, Uhren und Schmuck, Food und Getränke, Porträts, … ab. Dazu findet sich auf mindestens jeweils einer Doppel-Seite das Ziel-Foto und erklärend daneben eine Set-Up-Skizze, die technischen Daten und ein Text mit der Erklärung der erwünschten Effekte und wie diese letztendlich erzielt wurden.

 

Dort, wo es kniffeliger wird, zeigt Dennis Savini detailliert zusätzlich die Zwischenschritte der Aufnahme und eine eventuell erforderliche spezielle Post-Produktion. Wer noch nicht Profi ist, kann aufgrund mangelnder Erfahrung ansonsten nicht sofort einschätzen, wo z.B. auf jeden Fall mehrere Aufnahmen nachträglich zusammengesetzt werden müssen, da dieser Effekt mit einem Einzelfoto nicht oder nur mit einem riesigen Aufwand erzielbar wäre.

 

Der Inhalt wird immer leicht verständlich und nachvollziehbar dargeboten. Man hat das Bild schon im Buch vor Augen, der Autor erklärt den Aufbau und man hat nicht das Gefühl, dass Geheimnisse verdeckt oder Fragen unbeantwortet bleiben.

Es sind dutzende Tipps zu finden, die man sonst nur beim Blick über die Schulter eines Profis erhaschen kann. Selbst der Laie in seinem Hobby-Studio im Wohnzimmer wird später die kleinen Helferlein für bessere und einfachere Fotos in Form von Flexogum, Turtle-Wachs und Plexi-Eiswürfel, nicht mehr missen wollen.

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Dennis Savini - Professionelle Studiofotografie 2. Auflage - Vorderseite

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Fotobuch-Regal.de - Rezension: Dennis Savini - Professionelle Studiofotografie 2. Auflage - Rückseite

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Fazit:

 

Dies ist eins der besten einführenden Bücher in die Studiofotografie, das ich jemals gelesen habe.

 

Es richtet sich an den werdenden Profi, stellt aber auch ein tolles und lehrreiches Buch für alle anderen Interessierten an der Studiofotografie dar. Selbst der ambitionierte Hobbyist kann viel Nutzen daraus ziehen.

Die Workshops sind so gut aufbereitet und nachvollziehbar, dass sie auch mit einfacherer Technik reproduzierbar sind, selbst wenn dann vielleicht das i-Tüpfelchen auf dem Endbild fehlt.

 


Wer noch mehr wissen möchte, kann danach beruhigt in die "Masterclass-Bücher" der einzelnen Sujets einsteigen.

 

Für den Bereich der Werbe- und Produktfotografie kann ich besonders empfehlen:

Eberhard Schuy - Objektfotografie: Von der Sachaufnahme zur inszenierten Produktfotografie  (*)

 

Hervorragend für Metall und glänzende Flächen (aber leider auf Deutsch kaum noch zu bekommen):

Paul Fuqua / Steven Biver / Fil Hunter - Licht - Magie & Wissenschaft - Metall-, Glas- und Porträtaufnahmen beherrschen  (*)

 

Als Alternative hier die lieferbare Originalausgabe in Englisch:

Paul Fuqua / Steven Biver / Fil Hunter - Light Science and Magic: An Introduction to Photographic Lighting  (*)

 

 

Buchdaten:

 

Format: Gebundene Ausgabe
   
ca. Maße cm (BxLxT): 22 x 27,5 x 2,5
Seitenanzahl: 250
ca. Gewicht:  
   
Autor(en): Dennis Savini
Verlag: dpunkt
Auflage: 2
Erschienen am: 30.04.2018
   
ISBN: 9783864904752
Preis in (D): 44,90 €

 

Links:

 

Dennis Savini - Professionelle Studiofotografie - Masterclass Workshop - 2. Auflage 2018*

*

 

Link: Dennis Savini - Homepage

Link: dpunkt.Verlag - Homepage

 


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Hiltrud Enders - Freude am Sehen

Hiltrud Enders - Freude am Sehen

Kontemplative Fotografie

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Hiltrud Enders - Freude am Sehen

 

 

Inhalt:

 

Den Titel des Buchs Hiltrud Enders - Freude am Sehen - Kontemplative Fotografie* finde ich irritierend, denn dieses Buch ist kein klassisches Foto-Lehrbuch.

 

Der Buchtitel:

 

So befürchtete ich, beim Lesen der Einleitung von Hiltrud Enders schon fast ein esoterisches Werk in den Händen zu halten.

Die Autorin spricht bei ihrem Erstkontakt mit der „kontemplativen Fotografie“, der in einem Meditationszentrum auf dem Bodenkissen stattgefunden hat, von Meditationsübungen, Achtsamkeit und einem „Miksang-Institut“, bei dem sie mittlerweile selbst Ausbilderin ist.

Dieses Miksang-System, was „pures, gereinigtes Auge“ bedeuten soll, verbindet die Mediation mit der Fotografie.

 

Das Thema:

 

In diesem Buch geht es nicht um Kameras oder Technik und nur am Rande um die „Fotografie“ oder um die „Freude“ am Sehen.

Im Kern geht es hier um den Menschen und das „Sehen“ an sich, welches jedoch eine Voraussetzung zum Fotografieren ist. Was ich nicht sehe, kann ich nicht fotografieren.

 

Der Begriff „kontemplativ“ kann zudem ganz unterschiedlich übersetzt werden, was meine Verwirrung beim Betrachten des Buchtitels komplett machte. Man kann ihn im religiösen oder philosophischen Kontext von besinnlich, über beschaulich bis gerichtet verwenden.

Hier wird er ähnlich der lateinischen Übersetzung „contemplatio“, den Blick auf etwas richten“, im Sinne von „konzentriert“ verwandt.

 

Sehgewohnheiten:

 

Wer kennt das nicht:

Man geht mit anderen auf einen gemeinsamen Fotowalk, vergleicht später die gemachten Bilder und stellt dabei völlig unterschiedliche fotografierte Motive fest. Dann denkt selbst und hört gleichzeitig von den anderen: „Dieses (zusätzliche) Motiv habe ich gar nicht gesehen!“

Oder:

Man hat das Autofahren vor langer Zeit gelernt, die Bewegungsabläufe der Bedienung völlig automatisiert, fährt im Alltagstrott von der Arbeit nach Hause und denkt: „Wie bin ich eigentlich jetzt hierhin gekommen, was habe ich noch gerade unterwegs bewusst wahrgenommen?“

 

Darum geht es hier: um menschliche Erkennungs- und Sehgewohnheiten. Das Erkennen und Ausschalten von menschlichen Autopiloten, damit ein bewusstes Sehen und Wahrnehmen (wieder) möglichen wird. Denn das ist der Unterschied zwischen nur Schauen und echtem Sehen.

 

Das Bewußtmachen:


Hiltrud Enders beschreibt hier unterschiedliche psychologische Automatismen, denen alle Menschen unterliegen. Das menschliche Gehirn ist darauf getrimmt alle von außen eindringenden Informationen zu filtern und nach Wichtigkeit zu sortieren, da es ansonsten hoffnungslos überlastet wäre.

 

In diesem Buch erfährt man etwas über die Existenz und Notwendigkeit dieser inneren Automatismen und wie man durch kleine Übungen seine äußere Umwelt wieder gezielter wahrnehmen kann.

Eine kleine Warnung vorab: der Mensch hat gelernt, durch eine Vielzahl von Mechanismen dies zu verhindern. Greift ein solcher Mechanismus regelnd ein, kommt dem Menschen dabei folgender Gedanke: „ … das mache ich später, … heute bin ich nicht in Stimmung, … das dauert mir zu jetzt zu lange, … wenn ich diese Übung in der Öffentlichkeit mache, fühle ich mich beobachtet“!

 

Ein Zitat aus dem Buch reduziert den Buchinhalt auf den Kern:

 

„Miksang auszuüben, ist vergleichbar dem Wunsch zu sehen, was auf der anderen Seite eines schmutzigen Fensters geschieht. Du siehst das nur, wenn das Fenster gründlich gereinigt ist. Klares Sehen ist keine Frage des Talents. Sehr schlicht gesagt, gleicht das Miksang-Training einer Flasche Glasreiniger und dem sich immer wiederholenden Reinigen oder Entspannen unserer Sehgewohnheiten. Am Ende dieser Reise siehst du die Welt – so wie sie ist.“ Michael Wood

 

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Hiltrud Enders - Freude am Sehen - Vorderseite

Link: Vergrößern

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Hiltrud Enders - Freude am Sehen - Rückseite

Link: Vergrößern

 


Fazit:

 

Irritierender Titel: Aber nach dem Lesen „sieht“ man bewusster und klarer!

Ob man nach der Lektüre mehr „Freude am Sehen“ hat, kann ich nicht allgemeingültig beantworten.

 

Das Buch wird wohl insbesondere für diejenigen Fotografen interessant sein, die an die Grenzen ihrer fotografischen Entwicklung gestoßen sind. Ähnlich des menschlichen Erwachsenwerdens lernt man erst das Gehen und erkundet dann seine Umgehung. In der Fotografie probiert man unterschiedlichste neue Techniken und Genres aus. Irgendwann stellt man fest, dass keine Weiterentwicklung mehr erfolgt, die Fotografie festgefahren oder langweilig geworden ist.

 

Der fortgeschrittene Fotograf wird irgendwann feststellen, dass eine neue Kamera oder andere neue Technik keine Steigerung der fotografischen Qualität bewirkt. Der Mensch als Bediener ist der limitierende Faktor und eine fotografische Weiterbildung ist hilfreicher auf dem Weg zu besseren Fotos.

Dieses Buch ist ein weiterer Ansatz, sich mit diesem Kamerabediener zu beschäftigen, im Zentrum steht das fotografische Sehen. Die Hinweise der Autorin lassen den Leser manchen Automatismus gewahr werden, sodass die Möglichkeit eines bewussten Umgangs mit diesen eröffnet wird.

 

 

Diesem fortgeschrittenen Fotografen bietet das Buch die Gelegenheit darüber nachzudenken, welche Motive er aus welchen Gründen fotografiert. Das Buch ist eine tolle Anregung, sich über die im Laufe des Erwachsenwerdens manifestierten inneren Abläufe bewusst zu werden und über diese nachzudenken. Was sind meine Gewohnheiten, wie werte und assoziiere ich aufgenommen Informationen oder projiziere meine (Vor-) Urteile auf meine Umwelt. Welche Erwartungen hege ich dadurch?

Im Ergebnis wird man sich wieder bewusster seiner eigenen inneren Erwartungshaltung und seines täglichen Umfeldes, kann dann besser „sehen“ und letztlich „fotografieren“.

 

Dieses Buch ist jedoch kein schnelles Rezept im Sinne von „mache dies“ und „erziele dafür jenes“.

 

Die konkreten Ratschläge der Autorin können und müssen allgemein bleiben. Jeder Mensch ist anders strukturiert, die angewöhnten Automatismen sind von der Art unterschiedlich oder in der Ausprägung unterschiedlich stark. Man darf also keine einfache Anleitung erwarten, sondern eher eine Anregung im Sinne des ersten Impulses, der noch zu eigenen Umsetzungsbemühungen führen muss.

Bewusstes Sehen, das Ablegen von Automatismen, ist keine einmalige Übung, wie die Autorin bei sich selbst feststellt. Dazu muss man auch nicht in ein Meditationszentrum gehen, jedoch wird ein ablenkungsfreies Umfeld, eine gewisse Muße und die Offenheit sich auf die Gedanken einlassen zu wollen, bei der Umsetzung des Buchinhalts helfen.

 

Wer sich eigener innerer „Seh“-Blockaden bewusst werden möchte und an neuen Sichtweisen interessiert ist, dem kann ich dieses Buch dazu empfehlen.

 

Eine kleine Kritik am Rande: teilweise finden sich ganzseitige Zitate in englischer Sprache. Auch wenn man davon ausgeht, dass fast jeder Leser dieser Sprache mächtig ist, würde ich bei einem deutschen Verlag zumindest die zusätzlich abgedruckte Übersetzung auf Deutsch erwarten.



Buchdaten:

 

Format: Gebundene Ausgabe
   
ca. Maße cm (BxLxT): 20,5 x 25,5 x 2
Seitenanzahl: 216
ca. Gewicht: 925 g.
   
Autor(en):  Hiltrud Enders
Verlag: dpunkt
Auflage: 1
Sprache: Deutsch
Erschienen am: 10.12.2018
   
ISBN: 9783864905599
Preis in (D): 29,90 €

 

 

Links:

 

Hiltrud Enders - Freude am Sehen - Kontemplative Fotografie* 

*

 

Link: Miksang-Fotografie - Hiltrud Enders

Link: Miksang Institute for Contemplative Photography Michael Wood und Julie DuBose, Halifax, Canada

 

Link: dpunkt.Verlag - Homepage

 

 


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Ian Shive - Die Nationalparks der USA

Ian Shive - Die Nationalparks der USA

Vom Yellowstone bis zu den Everglades

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Ian Shive - Die Nationalparks der USA

 

 

 Inhalt:

 

Der Autor:

Ian Shive ist ein amerikanischer Naturfotograf, der auch als Film- und Fernsehproduzent arbeitet. Zudem bietet er in den USA Workshops für Landschaftsfotografie an und hat entsprechende Online-Kurse (auf Englisch) veröffentlicht.

Da er unter Amerikas Naturfotografen fast so bekannt ist, wie Art Wolfe oder John Greengo, hatte ich fünf Kurse von ihm bereits belegt,

 

 

Das Buch:

 

Was erwarte ich also von der deutschen Ausgabe seines Buches Ian Shive - Die Nationalparks der USA*, hier verlegt im National Geographic Verlag?

 

 

Meine Erwartung an das Buch:

 

Zunächst einmal einen großformatigen Foto-Bildband in guter Qualität zu erhalten, was Bindung und Druck angeht.

In dieser Hinsicht wird meine Erwartung auch nicht enttäuscht. Dieses rund 240 Seiten starke Buch kommt dem Preis angemessen akkurat und stabil gebunden, hochwertig im Druck und mit einem Schutzumschlag daher.

 


Der Titel verspricht als Inhalt „Die Nationalparks der USA – Vom Yellowstone bis zu den Everglades“.

Das Inhaltsverzeichnis klärt auf, dass die einzelnen Kapitel einen Schwerpunkt auf den Acadia-, Yosemite-, Yellowstone-, Great-Smoky-Mountains-, Everglades-, Glacier- und den Grand-Trenton – Nationalpark legen.

 

Im gesamten Band ist nur wenig Text zu finden, es sind jeweils kurze Einleitungen zu den einzelnen Kapiteln vorhanden und das restliche Buch besteht aus großformatigen, häufig doppelseitigen Bildern.
Dies ist auch kaum verwunderlich, die USA sind ein riesiges Land mit zurzeit 59 Nationalparks und man könnte einen dicken Band über jeden einzelnen dieser großen Parks herausbringen. Zudem ist Ian Shive bekannt als Top-Fotograf und nicht als Landschaftsautor.

 

Deshalb habe ich hier vornehmlich ein Portfolio (-Buch) von ihm erwartet, eine Zusammenstellung seiner besten Fotografien in gedruckter Form.

 

 

Der Stil dieses Fotografen:

 

Genau unter dieser Erwartungshaltung nehme ich das Buch in die Hand und bin schon nach dem ersten Durchblättern begeistert.

 

Es lassen sich viele bekannte Foto-Spots der USA wiederfinden, welche über das ganze Land verteilt sind. Entweder ist schon das Motiv so außergewöhnlich, dass man es nach einmaligem Sehen sofort wiedererkennt, oder die Fotos anderer Fotografen davon haben Weltruhm erlangt.

 

Der immer noch weltweit berühmte Fotograf Ansel Adams ist mit seinen und für seine Schwarz-Weiß – Fotos vom Half-Dome und dem El Capitan im Yosemite oder dem Mount McKinley (Denali) bekannt geworden.

Shive fotografiert überwiegend in Farbe und im Stil, wie es das Titelbild bereits andeutet: er mag es kontrastreich und stark farbgesättigt.

 

Selbst wenn man als Fotograf weiß, dass jedes Motiv im ersten oder letzten Tageslicht in ganz unterschiedlichen Farben leuchten kann, so geht Shive mit seinen Fotos fast immer bis an die Grenze des abbildbaren bzw. druckbaren Spektrums.

Gerade bei manchen Motiven mit einem orange-blau Kontrast bin ich schon versucht, an Kontrastkanten nach Halo-Rändern zu suchen. Wenn ich einen Kritikpunkt an diesem Band bzw. den Bildern habe, dann, dass ich persönlich die Farben in der Bildbearbeitung etwas gemäßigter ausgearbeitet mag.

Dies ist aber eine reine Sache des Geschmacks, auch Ansel Adams hat in der (analogen) Nachbearbeitung die Kontraste bis an das Limit gezogen, selbst wenn er in schwarz-weiß gearbeitet hat.

 

Ein zweiter kleiner Kritikpunkt ist, dass ich mir die Fotos im Buch geografisch geordneter gewünscht hätte.

Hier sind die Bilder nach einem mir nicht ersichtlichen System geordnet. Es sind Fotos von der kanadischen Grenze neben solcher südlichen Region abgebildet.

 


Besonders positiv ist mir aufgefallen:

 

Ian Shive ist ein hervorragender Fotograf ist; seine Bilder sind durchweg alle wohl gestaltet.

 

Beim Betrachten seiner Fotos kann man lernen, was die Schlüsselfaktoren dieser Bilder sind:

Die Herangehensweise an das Motiv (das Arbeiten mit verschiedenen Standpunkten), Komposition der Elemente im Bild, Arbeiten mit dem natürlichen Licht (Wahl des richtigen Aufnahmezeitpunkts für eine interessante Beleuchtung), Erzählen einer Geschichte (Wecken von Emotionen).

 

Zusätzlich zeigt dieser Bildband einen, wenn auch nicht repräsentativen, Querschnitt der gesamten Bandbreite der ganz unterschiedlichen Naturlandschaft der USA.

Durch die riesige Weite und eine Ausbreitung über verschiedene Klimazonen lassen sich monumental hohe Berge schneebedeckt mit grünen Tälern, dürre Gegenden mit gelb-orange Felswüsten und Kakteen, bis zu reinen Wüstenregionen mit weißem Sand entdecken.

 

Auch als Nicht-Fotograf wird man sofort Lust verspüren, in die USA zu reisen.

Und nicht wie oftmals wegen der Städte, sondern wegen der beeindruckenden und abwechslungsreichen Naturlandschaft, die man auf diesen Fotos kennengelernt hat. Für das eigene Entdecken der verschiedenen Parks wird eine einzige Reise wohl nicht reichen. Aber man kann ja schon mal die Ziele herauspicken, welche einen besonders ansprechen.

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Ian Shive - Die Nationalparks der USA - Vorderseite

Link: Vergrößern

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Ian Shive - Die Nationalparks der USA - Rückseite 

Link: Vergrößern

 

 

Fazit:

 

Die grandiosen Bilder dieses Buchs zeigen die unglaubliche Bandbreite der amerikanischen Landschaft.

 

Ich finde das Buch lehrreich und spannend für Fotografen, was die Bildgestaltung angeht. Und ebenso interessant für Freunde der nord-amerikanischen Natur.

Beide Zielgruppen können sich inspirieren lassen und bekommen so eine gute Vorbereitung für einen Besuch in den USA. Oder sie haben danach zumindest neue Reiseziele auf der Bucket - List.

 

 

Buchdaten:

 

Format: Gebundene Ausgabe
   
ca. Maße (BxLxT): 31,5 x 29 x 3 cm
Seitenanzahl: 240
ca. Gewicht: 2.000 g
   
Autor(en): Ian Shive
Verlag: National Geographic
Auflage: 1
Erschienen am: 13.06.2016
   
ISBN: 9783866904637
Preis in (D): 49,99 €

 

 

Links:

 

Ian Shive - Die Nationalparks der USA*

*

 

Link: Ian Shive - Homepage

Link: Ian Shive - Blog

 

Link: National Geographic - Verlag

 


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Ibarionex Perello - Mein Foto

Ibarionex Perello - Mein Foto

Mit Leidenschaft und Planung zum eigenen fotografischen Workflow

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Ibarionex Perello - Mein Foto

 

 

Inhalt:

 

 

Der Autor: Ibarionex Perello

 

Der Name Ibarionex Perello ist in Europa bislang wenig bekannt.

Ganz anders in den USA: Perello hat über 25 Jahre Erfahrung in der Fotografie, als Angestellter der Fa. Nikon, er hat mehrere Bücher über dieses Thema geschrieben, an Hochschulen dazu unterrichtet und gilt als einer der besten Podcaster der Fotografie-Szene. Zurzeit arbeitet er als freischaffender Fotograf, Autor und Podcaster.

„Die Reihenfolge der Nennung wechselt jeden Tag“, wie er sagt.

 

Sein englischsprachiger Fotografie-Podcast „The Candid Frame“ hat zum Zeitpunkt Mitte 2019 bereits die Folgennummer 470 innerhalb von 13 Jahren veröffentlicht und nicht zuletzt aus diesen hunderten Gesprächen und Diskussionen über das breite Feld der Fotografie, hat er sich ein tiefes Verständnis der Materie verschafft.

Wer seinen Podcast verfolgt, stellt fest, dass er den häufigen Technikdiskussionen überdrüssig geworden ist, ihn mehr die kreative Arbeit mit bereits vorhandener Technik interessiert und er mit Menschen über Visionen, Emotionen und Gefühle bei der Fotografie diskutieren möchte.

 

Aus diesen Gesprächen entwickelt sich auch seine eigene persönliche Inspiration und er hofft, dass dies auch für alle Zuhörer gilt.

 

Das Buch: Mein Foto

 

Das vorliegende Buch Ibarionex Perello - Mein Foto* aus dem dpunkt.Verlag ist die erste deutschsprachige Übersetzung des amerikanischen Titels „Making Photographs“, verlegt im dortigen renommierten amerikanischen Rocky Nook Verlag.

Der Autor widmet sich mit diesem Werk den zwei zentralen Herausforderungen der Fotografie: In der heutigen Zeit sei es so einfach, ein Foto zu machen. Man nimmt „die Kamera ans Auge, drückt auf einen Knopf, und schon hat man sein Foto.“

 

Wie kann man aber fotografische Möglichkeiten im Alltag überhaupt erkennen und nach deren Entdeckung dies dann – konstant und wiederholbar – als „gutes“ Foto aufnehmen? Was unterscheidet einen Schnappschuss von einem gestalteten Foto?

Perello hat dazu seine eigene persönliche Sichtweise entwickelt und lässt den Leser an seiner Erkenntnis teilhaben. Er schreibt, dass mehrere Voraussetzungen vorliegen müssen, um überhaupt ein gutes, weil gestaltetes, Bild anstatt einem simplen Schnappschuss machen zu können.

 

Diese beschreibt er in den folgenden Kapiteln ausführlich.

 

1. Voraussetzung: Das persönliche Befinden

 

Die Basis aller Fotografie stellt für ihn eine passende Geisteshaltung zum Zeitpunkt der Aufnahme dar:

Er sieht sich selbst als Perfektionisten, muss aber seine hohen Ansprüche mit einer realistischen Perspektive abgleichen, um überhaupt zu Fotos gelangen zu können.

 

Durch kontinuierliche Notizen speziell zum eigenen kreativen fotografischen Prozess lernte er sich als Fotograf fortlaufend besser kennen. Er empfiehlt allen Lesern, ebenfalls ein solches kreatives Notizbuch zu führen, um Erkenntnisse zur eigenen Person zum Zeitpunkt des Aufnahmeprozesses zu gewinnen: unter welchen äußeren Umständen man entspannt bei der Fotografie war, herausgefordert oder gar ängstlich agiert hat. Wann der Aufnahmeprozess Freude gemacht hat, wann Bedenken oder Sorge von einem Bild abgehalten haben, Müdigkeit, Hunger oder Leistungsdruck hinderlich waren, wann hat etwas besonders gut funktioniert.

Der nachträgliche Abgleich der Befindlichkeiten mit den fotografischen Ergebnissen führt zu einer Eigenreflexion der eigenen Möglichkeiten, Erwartungen, Umstände und Resultate. Man kann herausfinden, welche spezifischen Umstände zu diesen weniger guten oder besonders guten Erfahrungen führten und was man daran zukünftig zum Positiven ändern könnte.

 

„Meine Gefühle sind untrennbar mit meinem Bilderschaffen verbunden, manchmal zum Vor-, manchmal zum Nachteil“.

 

2. Voraussetzung: Bereit sein

 

Auf diese Basis baut das grundlegende technische Verständnis für die Kamera und die Fotografie im Allgemeinen auf; ein Fotograf müsse „bereit“ sein.

„Beim Drücken des Auslösers geht es nicht nur um den richtigen Augenblick. Vielmehr handelt es sich um ein Zusammenwirken vorausgegangener Entscheidungen“.

 

Dazu sieht Perello die Kamera nur als eine Verlängerung des eigenen Arms an. Er empfiehlt über die reine Technik und Bedienung der Kamera insofern heraus zuwachsen, dass man sie quasi blind, vergleichbar mit den Bedienelementen eines Autos, bedienen kann. Neben der Kenntnis der relevanten Einstellungsmöglichkeiten gehört ausreichend vorherige Übung dazu.

Zudem wählt er an seiner Kamera die immer gleichen Grundeinstellungen als Basis, um z.B. bei der Street-Fotografie auf jede auftauchende Fotogelegenheit blitzschnell reagieren zu können. Nur wenn diese Grundeinstellungen immer gleich vorgenommen wurden, kann er sie ohne weitere Überprüfung der Kamera quasi blind auf die dann erforderlichen Abweichungen einstellen.

Die erste bewusste Entscheidung ist also ein ausreichendes vorheriges Training und die Wahl konstanter Kameraeinstellungen, um keine Gelegenheiten mehr zu verpassen.

 

„Ein Fehler vieler Fotografen besteht darin, dass sie fotowürdige Momente ausschließlich bei besonderen Gelegenheiten wie Urlauben oder Geburtstagen vermuten.“

„Verpasste Gelegenheiten: Die Welt steckt voller fotografischer Möglichkeiten. Die Frage ist nur, ob der Fotograf darauf vorbereitet ist, diese zu nutzen, oder eben nicht“.

 

3. Voraussetzung: Das fotografische Sehen lernen

 

Eine weitere bewusste Herangehensweise und gleichzeitig eine große Herausforderung für jeden Fotografen, ist das Erlernen des „fotografischen Sehens“. Der Fotograf müsse seine Umgebung nicht nur lediglich „gegenständlich“ sehen, Motive nach dem eigentlichen Gegenstand wahrnehmen und beurteilen.

Man solle zumindest bei der Fotografie den visuellen Autopiloten, das normale gewohnheitsmäßige Sehen, ablegen und lernen, die vier zentralen visuellen Elemente einer Bildgestaltung zu erkennen und diese dann gestalterisch in das Foto einfließen zulassen.

 

Ibarionex Perello beschreibt diese zentralen Elemente wie folgt:

Ein Element ist das Erkennen (können) von Licht und Schatten und der Erkenntnis, dass ein Lichtpunkt ein Blickfang ist: „Eins der einleuchtendsten und zugleich wichtigsten Dinge, die es zu verstehen gilt, ist, dass das Auge in der Regel zuerst auf die hellste Stelle eines Motivs schaut“.

Dann das Wahrnehmen können und fotografieren von Linien, Formen und Mustern: „Eins der Dinge, die mir über das rein gegenständliche Sehen hinweggeholfen haben, war die Aneignung grafischen Sehens“.

Zudem das bewusste Wahrnehmen von einzelnen Farben, Kennen der mit diesen Farben assoziierten Gefühlen und das Gestalten mit Farbkontrasten: „Farben sind für das menschliche Auge genauso wichtige Blickpunkte wie Helligkeit, Kontrast und Formen“.

 

4. Voraussetzung: Das fotografische Sehen lernen

 

Als viertes zentrales Element nennt er den Begriff „Ausdruck“, meint damit aber nicht nur den Gesichtsausdruck einer Person, sondern jegliche Mimik, Gestik, Zeichen von Zuneigung zur Interpretation der abgebildeten Emotionen. Dies begrenzt er nicht nur auf den menschlichen Körper, sondern fasst diesen Begriff so weit, dass jeglicher Kontext des gewählten Motivs zu seiner Umgebung gemeint ist.

 

Es reiche nicht aus, ein Objekt einfach nach der Drittelregel zu platzieren.

„Die Drittelregel ist besonders dann hilfreich, wenn Sie sich bereits im Klaren darüber sind, wie Ihr Bild in etwa aussehen, und was mit ihm vermittelt werden soll. … Die eigentliche Bildkomposition beginnt mit der Überlegung, wie Ihr Hauptmotiv in Beziehung zu seiner Umgebung steht“.

 

Sein fotografisches Sehen, dieses Wahrnehmen der oben genannten Elemente, fasst Perello anschließend in einen persönlichen visuellen Workflow zusammen.

„Die Technik, die zuvor noch volle Konzentration und viel Übung abverlangt hat, geht mit der Zeit in Fleisch und Blut über, sodass sie wie ein selbstverständlicher Teil von einem wird.“ Damit meint er nicht nur das reine Beherrschen der Kameratechnik, sondern insbesondere auch das fotografische Sehen als Methode.

 

„Dieser feste Ablauf vermeidet unnötige Ablenkungen und ermöglicht mir Dinge zu sehen, die mir ansonsten entgehen würden“.

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Ibarionex Perello - Mein Foto - Vorderseite

Link: Vergrößern

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Ibarionex Perello - Mein Foto - Rückseite

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Fazit:

 

Ist das jetzt ein Fotokurs, ein Lehrbuch oder ein Buch zur Inspiration?

 

Ein vollständiges Lehrbuch, mit dem ein Anfänger die ersten Schritte der Fotografie erlernen kann, ist dieses Buch nicht. Inhaltlich setzt es die Kenntnis fotografischer Zusammenhänge, eine Grundbeherrschung der Kamera und erste eigene fotografische Erfahrungen voraus.

Ein Foto-Einsteiger könnte sich aber möglicherweise schnell fotografisch weiterentwickeln wollen und dazu einen Mentor suchen. Diesen fände er dann hier in Perello. Der Autor ist äußert erfahren, sei es als Fotograf, als Fotografielehrer oder als Gesprächspartner über die Fotografie.

 

Ibarionex Perello präsentiert in diesem Buch seine persönliche fotografische Entwicklung, beschreibt dabei ganz offen seine anfänglichen Unzulänglichkeiten und wie der durch einen Erfahrungsprozess lernen und fotografisch wachsen konnte. Mit den im Buch abgedruckten Fotos lässt er den Leser an der Szenerie, seinen eigenen Gedanken bei der Aufnahme als Fotograf, seinem fotografischen Erfolg oder auch seinem Scheitern teilhaben. Man kann auf diese Weise Perellos Lernprozess hervorragend nachvollziehen und eigene Denkanstöße oder Schlussfolgerungen für sich selbst gewinnen.


An und für sich sind die im Buch zu entnehmenden Tipps simpel, in jedem Lehrbuch zu Einzelthemen finden sich detailliertere Auseinandersetzungen z.B. mit der Farblehre- und Harmonie, der Bildgestaltung mit grafischen Strukturen, oder den anderen angesprochenen Elementen.

Andersartig ist hier sein Ansatz, erst die einzelnen Elemente oder Zutaten für ein ansprechendes Foto wahrnehmen zu wollen, danach das Hauptsubjekt zu finden und das Foto zu gestalten. Ähnlich eines abstrakten Expressionisten, bei dem die Formsprache vor dem weiteren Bildinhalt steht. Diese fotografische Vorgehensweise wird häufig bei der Street-Fotografie gewählt, einem Sujet das Perello auch schwerpunktmäßig bearbeitet.

 

Auch wenn sich in diesem Buch keine Vielzahl neuer Weisheiten finden lässt, ist das Buch für einen fotografischen fortgeschrittenen Leser zumindest ein gelungener Denkanstoß, noch einmal über die eigene Arbeitsweise nachzudenken. Perello schreibt, auch wenn das Buch rund 310 Seiten stark ist, sehr kurzweilig und geübt. Man muss auch nicht immer nur Neues lesen, es reicht häufig aus, ehemals Bekanntes und dann Vergessenes sich wieder in Erinnerung zu rufen, um sich dadurch weiter zu vervollkommnen.

 

Sein Konzept zur Einnahme einer passenden Grundstimmung, er nennt es Geisteshaltung, teilt er mit dem Fotografen Jay Maisel. Ich finde es für mich persönlich künftig ratsam, ein derartiges Notizbuch zu führen, da ich mich in den Beschreibungen ebenfalls als Gewohnheitsmensch wiedererkenne. Manche Situationen liegen einem jeden Fotografen mehr als andere, diese sind jedoch individuell unterschiedlich und es ist lohnenswert solche für sich persönlich zu identifizieren. Wenn man dann noch Strategien entwickeln kann, mit den jeweiligen negativen Wahrnehmungen umzugehen, könnte dies eine weitere Optimierung für bessere Bilder sein.

Dies ist aber einer der im Buch geschilderten Ansätze, der über ein normales Lehr-, ein Schulbuch hinausgeht. Es gibt hier weder eine garantierte Lösung noch Erkenntnis, wenn nach Arbeitsschritt 1 + 2 nicht Ergebnis 3 folgt. Jeder Fotograf hat eine ganz eigene visuelle Wahrnehmung und entwickelt einen individuellen Umgang mit Situationen.

 

Das Ergebnis davon nennt sich nach längerer Zeit: Der eigene fotografische Stil.

 


Ibarionex Perello fasst selbst seine Erkenntnis zum eigenen Lernprozess wie folgt zusammen:

„Je länger ich fotografiere, desto klarer wird mir, dass es nicht das technische Wissen ist, was in meiner Fotografie den entscheidenden Unterschied ausmacht. Es ist vielmehr die Anwendung des in der täglichen Praxis erworbenen Wissens, das mich zu einem besseren Fotografen hat werden lassen. Alles Weitere sind nichts als Ausreden“.

 

Oder wie er in einem englischsprachigen Interview sagte:

„Don’t accept your own excuses as to why you can’t go out and shoot. You have to make the time and do it regularly and consistently if you ever hope to be any good as a photographer. Being a weekend or a monthly photo warrior won’t get you anywhere, regardless of how much money you spend on equipment. Shooting and editing, shooting and editing will be the only practice that will ever make you better.”

Eine minimalistische deutsche Übersetzung von diesem Zitat könnte lauten: „Üben, üben, und nochmals üben“.

 

Dieses Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr fotografische Inspiration und weniger Fototechnik:

Also auf zur Kamera und frisch ans Werk!

 

Buchdaten:

 

Format: Gebundene Ausgabe
   
ca. Maße cm (BxLxT): 19 x 25 x 2,5
Seitenanzahl: 324
ca. Gewicht: 1200 g.
   
Autor(en): Ibarionex Perello
Verlag: dpunkt
Auflage: 1
Erschienen am: 31.05.2019
   
ISBN: 9783864906459
Preis in (D): 34,90 €

 

Links:

 

Ibarionex Perello - Mein Foto*

*

 

Link: Ibarionex Perello - Homepage

Link: The Candid Frame - Podcast

 

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John Gerlach - Barbara Eddy - Naturfotografie mit dem Blitz

John Gerlach - Barbara Eddy - Naturfotografie mit dem Blitz

 Kreatives Licht für Landschaft, Tiere und Pflanzen

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: John Gerlach - Barbara Eddy - Naturfotografie mit dem Blitz

 

 

 Inhalt:

 

In diesem Buch von John Gerlach und Barbara Eddy - Naturfotografie mit dem Blitz* geht es speziell um die Fotografie mit Blitzlichtlicht bei Naturthemen.

 

Vor dem Lesen hatte ich dabei primär an die Makrofotografie oder an das „Einfrieren“ von Motiven mit Blitz, wie z.B. von Vögeln im Flug, gedacht.

 

Dieses Buch aus dem dpunkt.Verlag ist eins der großen gebundenen Lehrbücher und rund 270 Seiten stark.

Die Autoren zeigen darin die Materie theoretisch und praktisch von Grund an auf, alle bei der Naturfotografie möglichen Themenbereiche werden erläutert. So werden Porträts von Tieren und Menschen, Pflanzen- und Makrofotos, aber auch ganze Landschaftsfotografie – Motive thematisiert, erklärt und (teilweise mit viel Aufwand) „geblitzt“.

 

Das Autorenpaar ist ein großer Verfechter von originalem Equipment der Firmen Canon und Nikon. Andere etablierte Marken-Hersteller oder die günstigen No-Name-Exemplare aus China wie Yongnuo, Godox … werden lediglich am Rande angesprochen.

Dies sollte für den Leser aber kein Problem sein, da die aufgezeigten Techniken mit allen Geräten nachvollzogen werden können, soweit diese die gleichen Funktionen bieten.

 

Es wird im Buch erklärt, wie man mit einem oder auch mit mehreren Blitzen arbeiten kann, wie diese mit der Kamera und untereinander per Kabel, durch Synchronblitz mit Lichtimpuls oder per Funk verbunden und gesteuert werden können. Wie das Zusammenspiel von Blitz, Kamera, Verschlusszeit und Blitzdauer funktioniert. Wie der Blitz mit TTL oder manuell gesteuert werden kann, wann sich welche Technik anbietet und was eine Highspeed-Synchronisation bedeutet. Welche Lichtarten und -Farben es gibt, was ein störender oder ein gewünschter Kontrast im Bild ist.

Soweit noch das, was in vielen anderen Büchern auch zu lesen ist.

 


Was mir besonders gut gefiel: Fortgeschrittene Blitztechniken im Detail

 

An diesem Punkt fängt dieses Buch erst an, für mich spannend zu werden, da nun die fortgeschrittenen Techniken gezeigt werden, die nicht mehr überall zu lesen sind.

 

Es wird erklärt, dass ein Blitzlicht auf vielerlei Art und Weise eingesetzt werden kann:

  • Als Aufhelllicht.
  • Als gleichberechtigte Lichtquelle; Sonnenlicht und Blitzlicht wirken dann auf dem Foto ausgeglichen, trotzdem kann man die Lichter noch durch Gewichtung tarieren und leichte Schatten erzeugen.
  • Als dominantes Hauptlicht; das Motiv wird vom Hintergrund optisch getrennt und die Sonne wird zum „Aufheller“ degradiert.
  • Dass das Blitzlicht oder das Sonnenlicht sowohl getrennt „nur“ für das Hauptmotiv als auch „nur“ für den Hintergrund wirksam werden kann.
  • Wie die auf dreierlei Arten die Reichweite des Blitzlichts beeinflusst werden kann.
  • Wie man selbst Architekturfotos oder gar Landschaftsaufnahmen mit Blitzlicht ausleuchten kann.
  • Wie bei diese Sujets mehrere Blitze parallel oder in Blitzgruppen eingesetzt werden können.
  • Welche Alternativen bei mangelnder Blitzleistung zum identischen Ergebnis führen: Mehrfachbelichtung bei mehrfachem Blitzeinsatz.
  • Focus-Stacking bei Blitzeinsatz.

 

Die möglichen Techniken zur Auswahl und Steuerung des passenden Blitzlichts und wie dann das Blitzlicht am effektivsten und dosiert eingesetzt werden kann, werden hier ausführlich erklärt und beispielhaft mit Fotos abgebildet.

Gerade dieser sehr große und inhaltlich tiefe Teil des Buches über das Zusammenspiel von Blitz- und Umgebungslicht ist herausragend aus der Masse vergleichbarer Bücher.

 

Nun muss man als Leser nur noch entscheiden, was davon dem persönlichen Geschmack entspricht.

 

Was mir nicht so gut gefiel:

 

Die Bild-Ästhetik vereinzelter Bilder, gerade auf den ersten Seiten ist für mich teilweie gewöhnungsbedürftig; diese wirken auf mich „totgeblitzt“ und dadurch unnatürlich.

 

Viele abgebildete Fotos finde ich ganz hervorragend, bei manchen Bildern sieht man aber auf den ersten Blick, dass massiv mit Blitzeinsatz gearbeitet wurde.

Dies erkennt man zum Beispiel, wenn die Sonne von hinten sichtbar in das Bild scheint, der Vordergrund oder das Gesicht eines Porträts trotzdem stark ausgeleuchtet wurde. Oder wenn am hellen Tag die Kontraste im Bild extrem gering sind, die Schatten wegen einer flächigen Ausleuchtung fehlen. Gerade bei einer „Natur“-Fotografie empfinde ich persönlich das unnatürlich.

 

Dieser Punkt ist aber letztlich eine rein persönliche Geschmacksfrage.

Im Buch wird hervorragend erklärt, wie man die Bilder auch anders gestalten kann, indem man den Blitzanteil unterschiedlich gewichtet, geringer oder gar noch stärker einsetzt.

 

Ein zweiter kleiner Kritikpunkt ist der Schreibstil; ich persönlich finde den deutschen Text an einigen Stellen umständlich formuliert. Ob dies am Originaltext oder an der Übersetzung liegt, kann ich nicht genau beurteilen. Ich fand das Lesen anfangs etwas mühsam, konnte mich dann im weiteren Verlauf aber an den Stil gewöhnen.

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: John Gerlach - Barbara Eddy - Naturfotografie mit dem Blitz - Vorderseite

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Fotobuch-Regal.de - Rezension: John Gerlach - Barbara Eddy - Naturfotografie mit dem Blitz - Rückseite 

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Fazit:

 

Dies ist ein wirklich umfassendes Buch für den Einsatz von Blitzlicht in der Naturfotografie.

Selbst wenn man zuvor an einen solchen gar nicht gedacht hat, lohnt es sich, diese Techniken kennenzulernen und auch mal selbst ausprobieren. Zudem findet man ein Füllhorn an praktischen Übungen.

 

Ich persönlich finde gerade den ergänzenden Einsatz von Blitzlicht als „natürlichen“ Aufheller sehr wertvoll.

 

 

Buchdaten:

 

Format: Gebundene Ausgabe
   
ca. Maße (BxLxT): 19 x 25 x 2,5 cm
Seitenanzahl: 282
ca. Gewicht: 1.050 g
   
Autor(en): John Gerlach & Barbara Eddy
Verlag: dpunkt
Auflage: 1
Erschienen am: 26.11.2018
   
ISBN: 9783864906220
Preis in (D): 34,90 €

 

 

Links:

 

John Gerlach und Barbara Eddy - Naturfotografie mit dem Blitz*

*

 

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Link: dpunkt - Verlag

 


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Peter Untermaierhofer - Lost Places fotografieren

Peter Untermaierhofer - Lost Places fotografieren

Von der Vorbereitung über das Shooting bis zur Nachbearbeitung

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Peter Untermaierhofer - Lost Places fotografieren

 

 

Inhalt:

 

Lost Places

 

Lost Places üben etwas Anziehendes auf viele Fotografen aus. Oft handelt es sich bei diesen „verlassenen Plätzen“ um die Ansicht morbider Ruinen, ehemaligen urbanen Raumes, der nunmehr verrottet und dabei wieder zu seinem ursprünglichen Naturzustand übergeht. Bizarre Immobilien, Innenräume oder Detailaufnahmen von altertümlichen Dingen. Dinge welche im Verfall begriffen sind und trotzdem eine gewisse Schönheit ausstrahlen.

Um diese Schönheit des Verfalls auf ein Foto transportieren zu können, bedarf es weniger der Spontanität, eher der guten Vorbereitung und einer strukturierten Arbeitsweise des Fotografen.

 

Ob man jetzt diese Spezialität der Fotografie eher der Architektur- oder der Landschaftsfotografie zuschreibt, sie erfordert mehrere spezielle Kenntnisse, die man als Fotograf zuvor kennen und erlernen sollte.

 

Der Autor

 

Peter Untermaierhofer ist freiberuflicher Fotograf und hat bereits im Jahr 2013 zusammen mit Thomas Parent den Bildband „Vergessene Orte im Ruhrgebiet“* herausgebracht, in welchem die beiden verlassene Fabriken, Zechen oder andere Industriebrachen dokumentiert haben. In diesem Buch finden sich z.B. das Schiffshebewerk Walltrop, das Stahlwerk Becker (Willich), die Zeche Consol (Gelsenkirchen) oder die Henrichshütte Hattingen, neben den Hallenbädern in Krefeld und in Duisburg-Bruckhausen. Die Lost Places sind im Text kurz kommentiert, ein Lehrbuch stellt es aber nicht dar.

 

Das Buch: Lost Places fotografieren

 

Die notwendigen Arbeitstechniken beschreibt nun das weitere Buch Peter Untermaierhofer - Lost Places fotografieren* hier wirklich vertieft und didaktisch sehr gut aufgebaut.

 

Schon in der Einleitung beschreibt der Autor, welche Details für ihn ein gutes Lost-Places-Foto ausmachen und wie ein solches anspruchsvoll angefertigt werden kann. Welche Fehler dabei gemacht werden können bzw. besser vermieden werden sollten, welche Techniken zu „natürlich“ aussehenden Fotos führen und letztlich, welche abschließende Bildbearbeitung dazu erforderlich ist.

Der Leser findet in diesem Buch Besonderheiten, die Peter Untermaierhofer für ein gelungenes Foto erforderlich hält oder die ihm das Leben als Fotograf einfacher machen. So wird z.B. der Einsatz eines Smartphones oder Tablets als erweiterter Monitor bzw. Displayersatz und als Fernsteuerung für die Kamera beschrieben, was neue und sonst nicht mögliche Blickwinkel ermöglicht.

 

Ein zentraler Bestandteil des Buchs und ein Anliegen von ihm ist es, seine Sichtweise von einem guten Bild zu vermitteln. Wie man sich eine vorgefundene Location erarbeiten kann, sie lesen und dabei auf Besonderheiten achten kann. Welche Merkmale der aufgesuchten Örtlichkeit ein besonderes Motiv abgeben könnten, welcher Lichtabfall den Ort verändert. Wie man eine natürliche Rahmung des Motivs, Symmetrie, einen Goldenen Schnitt, führende Linien erhält und einen Anschnitt von Objekten, die Kameraeinstellungen, …, die Bild-Nachbearbeitung gestaltet.

Das sind alles Stichwörter, welche in jedem guten Lehrbuch zu finden sind.

 

Dies ist aber keine „Große Fotoschule“ im Allgemeinen, sondern die jeweilige Thematik wird konkret am Thema eines Lost Places erklärt und durch zahlreiche Bildbeispiele belegt.

Zudem gelungen finde ich, dass der Autor in Serien arbeitet, nicht nur ein eigenes gelungenes Endergebnis zeigt, sondern den Weg dorthin belegt. Über den ersten Test-Schuss hinaus die gegebenenfalls erforderlichen verbessernden Arbeitsschritte, deren fachliche Umsetzung dann textlich und bildlich erläutert wird.

Gerade dieses Bemühen des Autors um die Schulung des Fotografen zu einem guten Blick für gelungene Motive und im Ergebnis zu gelungenen Bildern finde ich erwähnenswert.

Es werden auch Gefahren oder Sicherheitsratschläge nicht vergessen, die jeder beherzigen sollte, der länger verlassene Grundstücke betritt.

 

Neben der rechtlichen Thematik, Lost Places sind oftmals zwar verlassen, aber immer noch in Privatbesitz und keinesfalls für jeden öffentlich zugänglich, stellt sich eigentlich immer auch die Frage nach dem technischen Ausgleich der vorherrschenden (Licht-) Kontraste, wenn Innenbereiche und Außenbereiche eines Gebäudes im Foto gleichzeitig abgebildet werden sollen.

Das Mittel der Wahl ist die Anfertigung einer HDR-Reihe bei einer Ausleuchtung nur durch natürliches Licht ohne Blitzeinsatz. Dabei geht es gerade nicht um eine Verfremdung oder eine unnatürliche Wiedergabe des vor Ort Gesehenen, sondern um eine möglichst realistische Darstellung der vorgefundenen Verhältnisse.

 

Auch dieses zentrale Thema des Buches finde ich äußerst treffend gelöst:

Das Schreck-Thema HDR wird detailliert besprochen, von einer negativen übertriebenen bildlichen Entfremdung bis zu einem Einsatz als gelungene Hilfe zu natürlichen Bildern.

Abschreckende HDR-Ergebnisse entstehen oft als Folge in Unkenntnis alternativer Aufnahme- und oder Bildbearbeitungstechniken. Wer sich mit der Objekt- und Innenraumfotografie beschäftigt, wird schnell feststellen, dass reines „natürliches Licht“ unter Verzicht von Blitzlicht die schönsten und natürlichsten Bildergebnisse erzielt.

Nur ein Problem besteht bei diesen Spezialobjekten eigentlich immer: die hohen Kontraste an den Stellen, bei denen durch Fenster oder andere Öffnungen ein Lichtabfall zum Innenraum hin entsteht oder ein Blick vom Inneren des Gebäudes nach Draußen möglich ist.

Vor Ort kann das menschliche Auge diese Helligkeitsunterschiede visuell ausgleichen, eine Kamera ist dazu technisch mit nur einem Bild nicht in der Lage. Die Anwendung geeigneter Techniken, um trotzdem zu guten Bildergebnissen zu gelangen, ist also Pflicht eines jeden Fotografen und nicht nur die Kür eines Profis.

Aus diesem Grunde empfinde ich die hohe Gewichtung dieser Lichtthematik auch als gut und nicht als übertrieben lang.

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Peter Untermaierhofer - Lost Places fotografieren - Vorderseite

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Fotobuch-Regal.de - Rezension: Peter Untermaierhofer - Lost Places fotografieren - Rückseite

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Das Video zum Buch

Das Photogrist Photo Magazine hat ein paar der abgedruckten Bilder in einem kurzen Video zusammengestellt, so dass man einen schönen ersten Eindruck erhält:

 

 

Fazit:

 

Dieses Buch richtet sich nicht an Anfänger, die noch die Basics der Fotografie erlernen möchten.

 

Es ist eine detaillierte und schlüssige Arbeitsanleitung für fortgeschrittene Fotografen, die Architektur und Innenraumfotografie betreiben wollen, speziell die der Lost Places - Fotografie. Das Buch regt auch an, sich mit dieser eventuell noch unbekannten Sparte der Fotografie erstmalig zu beschäftigen.

Genau diesen Fortgeschrittenen der Fotografie mit Interesse an Lost Places mag ich das Buch empfehlen; ich habe dazu noch keine bessere Anleitung gelesen. Neben dem gut lesbaren Text gefällt mir die umfangreiche Bilddokumentation zum Verständnis des Erklärten.

 

Ich finde, es ist insgesamt eine erstklassige Anleitung zu diesem Metier.

 

 

Wer sich weniger für ein Lehrbuch, mehr für eine breite Variation von Lost Places - Bildern interessiert, empfehle ich die folgenden Bildbände:

Link: Thomas Kemnitz, Robert Conrad, Michael Täger - Stillgelegt: 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa*

Link: Elin Andreassen u.a. - Die Welt der verlassenen Orte / Worlds Lost Places*

 

Buchdaten:

 

Format: Gebundene Ausgabe
   
ca. Maße cm (BxLxT): 27 x 22 x 2
Seitenanzahl: 215
ca. Gewicht: 1100 g.
   
Autor(en): Peter Untermaierhofer
Verlag: dpunkt
Auflage: 1
Erschienen am: 29.08.2016
   
ISBN: 9783864903144
Preis in (D): 34,90 €

 

Links:

 

Peter Untermaierhofer - Lost Places fotografieren* 

*

 

Link: Peter Untermaierhofer - Homepage

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Thierry Legault - Astrofotografie - Auflage 2

Thierry Legault - Astrofotografie - 2. Auflage

Von der richtigen Ausrüstung bis zum perfekten Foto

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Thierry Legault - Astrofotografie - 2. A.

 

 

Inhalt:

 

Ich selbst bin auf dem Gebiet der Astrofotografie relativ unbewandert und habe lediglich Erfahrung mit der Aufnahme des „ganzen“ nächtlichen Himmels oder des noch relativ einfach zu fotografierenden Mondes.

Die „echte“ Astrofotografie beschäftigt sich neben derartiger Fotografie mit einer normalen Fotokamera (ohne Teleskop) auch mit formatfüllenden Bildern ganz kleiner Objekte am nächtlichen Himmel. Dafür wird eine Fotokamera mit einem Teleskop gekoppelt oder man verwendet gänzlich spezielle Aufnahmeverfahren.

 

Weil mich dieses Thema aber interessierte, hatte ich zuvor das Buch: Alexander Kerste - Astrofotografie für Einsteiger gelesen.

 

Der Autor:

 

Thierry Legault ist ein französischer Ingenieur, der als Astrofotograf weltweite Anerkennung genießt. Seine Fotos wurden von diversen Fernsehsendern und sogar von der NASA veröffentlicht. Für seine Verdienste wurde ein Asteroid offiziell auf seinen Nachnamen getauft. Zum Thema Astrofotografie hält er regelmäßig weltweit Kurse ab und auch ein Blick auf seine Homepage ist lohnenswert.


Das Buch:

 

Das großformatige und rund 230 Seiten starke Buch Thierry Legault - Astrofotografie - Von der richtigen Ausrüstung bis zum perfekten Foto* aus dem dpunkt.Verlag ist gerade in einer aktualisierten zweiten Auflage 2019 erschienen.

Es wird sowohl für an der Astrofotografie interessierte Fotografen, als auch für an der Fotografie interessierte Amateurastronomen empfohlen.

Legault schreibt, dass es das Meiste dessen enthält, was er in 20 Jahren über den Gebrauch von Teleskopen, Digitalkameras, CCD-Kameras, Videokameras und jedweder Software gelernt hat.

 

Die Kapitelaufteilung:

 

Das Buch ist in sieben große Kapitel aufgeteilt:


1. Astrofotografie ohne Teleskop
2. Die Kameras für die Astrofotografie
3. Bilder kalibrieren und zusammenfügen
4. Ihre Ausrüstung einsetzen
5. Die Planeten und der Mond
6. Die Sonne
7. Bilder von Deep-Sky-Objekten

 

Ein Einsteiger in die Astrofotografie wie ich erhält eine fundierte Erläuterung der vorhandenen Techniken. Der Anfänger kann zumindest das Kapitel „Den Mond fotografieren“ ohne weitere finanzielle Investitionen nachvollziehen. Auch die preiswerte Anfertigung eines Astro-Schutzfilters für die Sonnenfotografie wird gezeigt. (Achtung: aus Sicherheitsgründen für das menschliche Auge und die eingesetzte Technik ist ein solcher bei der Fotografie von der Sonne notwendig!)

Ein Amateurastronom und Fortgeschrittene bekommt die Grenzen des zurzeit technisch möglichen aufgezeigt:
Selbst als erfahrener Fotograf, aber als Astrofotografie-Laie, hatte ich keine Vorstellung über die Vorteile von speziellen CCD-Sensoren oder von speziellen Videokameras für die Astrofotografie, mit denen man zu perfekten „Einzelbildern“ gelangen kann. So zeigt der Autor ein Mond-Bild, welches im Original 150 Millionen Pixel hat. Aufgenommen wurde es von der Erde aus mit einer 16-Millionen-Pixel-Videokamera, aus deren zehn Einzelbilder mittels Software ein Mosaik gestackt wurde.

 

Neben den je nach Anwendungsfall unterschiedlichen Aufnahmetechniken geht das Buch an passender Stelle immer wieder detailliert auf Bildbearbeitungssoftware und -Techniken unter dem Aspekt der Notwendigkeit, der Verarbeitung, dem Realismus und der Ästhetik ein.

 

 

Die Komplexität der Astrofotografie:

 

Thierry Legault ist detailversessen und ich habe beim Lesen den Eindruck, dass er alle Tricks und Tipps kennt:

 

Ich habe bereits zuvor als Fokussierhilfe eine sogenannte Bahtinov-Maske verwandt. In diesem Buch las ich weitere mir bislang unbekannte Bedienungskniffe und lernte, dass es daneben noch weitere Masken wie die Hartmann-Maske und andere Verfahren gibt. Die Vor- und Nachteile und sogar die Abhängigkeiten von Objektivarten und von Temperaturschwankungen werden hier besprochen.

Bei der Astrofotografie geht es generell um Genauigkeit: sogar der Brechungsindex eines Filters verändert die Fokusposition, nicht wenn er vor das Objektiv gesetzt wird, aber wenn er zwischen Kamera und Teleskop gesetzt wird.

Ich kannte zur Rauschreduzierung ebenfalls bereits die Aufnahme eines Weiß- und Schwarzbildes zusätzlich zum eigentlichen Foto. Hier erlernte ich die Kombination eines RAW-Bildes mit einem Biasbild, Dunkelbild und einem Weißbild, um ein verbessertes Signal-Rauschen-Verhältnis zu erhalten.

Ebenso ausführlich werden unterschiedlichste motorische Nachführungen für Fotokameras vorgestellt, deren genaue Polachsenausrichtung und in der Praxis auftauchende Nachführfehler.
Wenn man sich für die Anschaffung eines Teleskops interessiert, empfehle ich besonders die vorherige Lektüre dieses Buchs. Nicht nur die normalen verschiedenen, technisch ganz unterschiedlichen, Systeme werden besprochen, sogar modifizierte Spezialtypen z.B. nur für die Sonnenbeobachtung werden vorgestellt.

 

 

Thierry Legault schreibt aber selbst zur Erklärung im Vorwort:

 

„Lassen Sie sich nicht durch den Umfang dieses Buches einschüchtern. Es ist der Weite dieses Themas und der Vielzahl der Himmelskörper, die man fotografieren kann, geschuldet. Eine Galaxie kann man nicht auf die gleiche Weise fotografieren, wie man es bei einem Planeten oder einer Finsternis täte. Die Brennweiten, mit denen man den gesamten Himmel über sich (Seite 12) oder den Saturn (Seite 86) fotografiert, unterscheiden sich um mehr als den Faktor 1000!

Außerdem gibt es eine große Vielzahl an möglicher Fotografie- und Videoausstattung. Es ist sinnvoll, alle gebräuchlichen Ausrüstungsgegenstände der Astrofotografie zu erläutern. Die Ausführungen etwa in Kapitel 5 über die Vor- und Nachteile von Refraktoren sind für Sie völlig irrelevant, falls Sie ein Newton-Teleskop besitzen - es sei denn, dass Sie sich nach der Lektüre dieser Seiten entscheiden, ihre Ausrüstung zu ändern!“

 

 

Fotobuch-Regal.de - Rezension: Thierry Legault - Astrofotografie - 2. A. - Vorderseite

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Fotobuch-Regal.de - Rezension: Thierry Legault - Astrofotografie - 2. A. - Rückseite

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Fazit:

 

Bei diesem Buch handelt es sich um eine umfassende Abhandlung des Themas der Astrofotografie.

 

Mit diesem Buch erhält der Leser einen ausführlichen Überblick über die notwendige Technik und er lernt in ausführlichen Step-By-Step-Anleitungen, Fotos ganz unterschiedlicher Szenarien des nächtlichen Himmels zu planen. So kann man diese Szenarien auch zuvor ausprobieren und dabei einüben, sodass die gewünschten zukünftigen Aufnahmen erfolgreich entstehen können. Bei dieser speziellen Art der Fotografie wird eine improvisierte Aufnahme kurz vor besonderen anstehenden Ereignissen wie zum Beispiel einer Sonnenfinsternis kaum erfolgreich sein, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

 

Die abgedruckten Fotos sind faszinierend und machen Lust auf das selbst ausprobieren. Sowohl bei den Aufnahmetechniken, als auch bei denen der Bildbearbeitung bleiben keine Fragen offen.

 

Das Buch von Thierry Legault geht inhaltlich über das oben erwähnte von Alexander Kerste hinaus und ist noch detaillierter. Ich finde die Beschreibungen dabei gut nachvollziehbar und man bekommt bei Bedarf alle notwendigen Informationen in einem Buch. Wer eine kürzere, aber immer noch ausführliche Einführung sucht, kann bedenkenlos auch zum Buch von Alexander Kerste greifen.

Mir haben beide Bücher gefallen, dieses von Thierry Legault wird mir als neues Standardwerk in Erinnerung bleiben.

 

 

Buchdaten:

 

Format: Gebundene Ausgabe
   
ca. Maße cm (BxLxT): 26 x 26 x 2
Seitenanzahl: 246
ca. Gewicht: 1350 g.
   
Autor(en): Thierry Legault
Verlag: dpunkt
Auflage: 2
Erschienen am: 27.06.2019
   
ISBN: 9783864906626
Preis in (D): 39,90 €

 

Links:

 

Thierry Legault - Astrofotografie - Von der richtigen Ausrüstung bis zum perfekten Foto* 

*

 

Link: Thierry Legault - Homepage

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* Als Affiliate-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen; Link: weitere Infos dazu

 


von Vasco R. Tintrup, Herausgeber:

www.Fotobuch-Regal.de - Vasco R. Tintrup width=

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